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Sabine Redl-Thorbeck

"Gift-to-go im Einwegbecher"

Schon mal überlegt, warum der Kaffee-Pappbecher nicht durchweicht?

Ganz einfach, diese Becher sind innen beschichtet.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.


Eine neue Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass Kaffee-to-go im Einwegbecher zu Gesundheitsschäden führen kann. Die Innenbeschichtung der Kaffeebecher aus Kunststoff enthält sogenannte per- oder poly-fluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). PFAS werden für die Beschichtung der Becher verwendet, da sie fett-, wasser- und schmutzabweisend sind (wie auch z.B. für Outdoor-jacken, Teppiche, Löschschäume z.B. an Flugplätzen).


5.300 Einwegbecher pro Minute allein in Deutschland


Lässt sich hieran etwas ändern? Ja, jeder von uns kann:


  • sich die Zeit für den Genuss der "Tasse Kaffee" nehmen und klassisch vor Ort trinken

  • so oft wie möglich auf Einwegbecher verzichten und Mehrwegbecher nutzen, eigene oder z.B von Cafés, die wie wir mit Anbietern von Mehrwegbecher-Pfandsystemen wie z.B. recup kooperieren


In Deutschland haben Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren bereits zu viele langlebige Chemikalien aus der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz PFAS, im Blut.

PFAS kommen nicht natürlich vor und sind chemisch und thermisch sehr stabil. Sie können die Gesundheit schädigen, wenn sie in den Körper gelangen. PFAS reichern sich vornehmlich im Fettgewebe an und können auch über die Muttermilch von Mutter auf das Kind übergehen. Die Studie des Umweltbundesamtes zeigt zudem, dass gestillte Kinder höher mit PFAS belastet sind als nicht gestillte Kinder. Erhöhte Konzentrationen von PFOA und PFOS im menschlichen Blut können Wirkungen von Impfungen vermindern, die Infektanfälligkeit erhöhen, Cholesterinwerte erhöhen und bei Babys zu einem verringerten Geburtsgewicht führen. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, erklärt dazu: „Welche Schäden die langlebigen PFAS in der Umwelt auf Dauer anrichten können, ist häufig noch unerforscht. Wir versuchen daher, gemeinsam mit anderen europäischen Ländern, diese Stoffe in der EU so weit wie möglich zu verbieten. ...“


PFAS sind auch für die Umwelt ein Problem: Aufgrund ihrer Langlebigkeit verteilen sie sich über Luft und Meeresströmungen großflächig rund um den Globus. Durch die Abluft von Industriebetrieben, als Kleinst-Partikel über weite Strecken in der Luft findet man PFAS bereits in den Polargebieten oder abgelegenen alpinen Seen, weit weg von industrieller Produktion und menschlichen Siedlungen. Über Regen und Schnee gelangen PFAS aus der Luft wiederum in Boden und Oberflächengewässer. Weil sie sich nicht abbauen, verbleiben PFAS in Wasser und Boden und reichern sich an. Auswertungen der Umweltprobenbank zeigen, dass z. B. Seehunde, Seeadler oder Otter stark mit PFAS belastet sind.


Das Umweltbundesamt bietet tiefergehende Informationen als Broschüre zum Download:


Weitergehende Tipps für einen PFAS-ärmeren Haushalt gibt es auf den Internetseiten des Umweltbundesamtes:


Quellen:

Deutsche Umwelthilfe:


Umweltbundesamt:

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